Der Fußball hat seine eigenen Gesetze. Dies zeigt sich oft in den Spielen „David gegen Goliath“. So geschehen auch dieses Wochenende, an dem die Connewitzer als klarer Außenseiter (ohne Goalgetter Goly) den Aufstiegsaspiranten BSG Chemie Leipzig empfingen. Die Hausherren kamen überraschend gut in die Partie, von Zurückhaltung war nichts zu spüren. Die Devise: hinten kompakt, früh stören und die Gäste nicht ins Spiel kommen lassen. Die ersten 45.Minuten funktionierte dies ohne Fehl und Tadel und Keeper Kaiser hatte fast nichts zu tun. Im Gegenteil, die SG hatte an der Zahl drei eins-zu-eins Situationen mit Härtel, K., Walther und Schnabel. Doch stets war Sträter Sieger und hielt das 0:0 zur Pause fest. Seine Vordermannen blieben erschreckend blass und fanden nicht ins Spiel. Wohl mit einer deftigen Ansprache kam die BSG aus der Kabine und erzielte prompt den Führungstreffer durch den eingewechselten Schlüchtermann nach einem Standard (46.). Nun dachten die rund 400 mitgereisen Chemie Anhänger wohl, das Spiel sei in den richtigen Bahnen, doch weit gefehlt. Den Gästen gelang es nicht nachzulegen und sich einen spielerischen Vorteil zu erarbeiten. Die SG ackerte tapfer weiter und belohnte sich mit dem ersten Tor nach einem Eckball in der Saison durch Huck am langen Pfosten mit dem Ausgleich (71.). Und es kam noch besser. Energisches Nachsetzen von Walther in der eigenen Hälfte sorgte für Ballverlust bei den Gästen. Dann eine Bilderbuch Angriff über fünf Stationen in nur 10 Sekunden. Huck auf Müller F. dieser bedient den gestarteten Walther auf links Außen, nach Innen auf den mitgelaufenen Huck und dieser steckt durch auf den rechts Außen gestarteten Schnabel, welcher ins lange Eck einschiebt (80.). Erst jetzt schien die BSG zu ahnen was ihnen blüht und drückten auf den Ausgleich. Vorallem bei Standards durch ihre Größenvorteile waren sie gefährlich. Bis dahin musste Kaiser nur 2x eine brenzlige Situation entschärfen. Nachdem dann noch unerklärliche drei Minuten nachgespielt und diese auf fünf ausgedehnt wurden, kam nochmal eine hitzige Atmosphäre auf, welche sich mit dem Schlusspfiff aber ganz schnell wieder beruhigte. Die SG hat mit dieser geschlossenen Mannschaftsleistung einen verdienten Erfolg eingefahren und sich selbst bewiesen, dass sie es doch können. Nicht nur gut mitspielen, sondern auch erfolgreich. RB
Die SG LVB spielte mit: Kaiser, Troks, Müller F., Walther, Schnabel (87. Voigt), Härtel K. (68. Elsner), Huck (81. Göpfert), Bunge, Steinhäußer, Fischer, Birnbaum.
Die Tore für die Straßenbahner erzielten: Huck (71.Min) und Schnabel (80.Min).